Tag Archives: döbeln

Allgemein / 16. März 2021

Corona-Alltag mit Quarantäne, Angst, Homeschooling und einem Hauch Normalität

Corona-Alltag mit Quarantäne, Angst, Homeschooling und einem Hauch Normalität

Von Janine Stuber


Drei besondere Monate liegen hinter uns. Natürlich wegen Corona. Mitte Dezember hatte Josefine plötzlich Fieber. Wir sind sofort zum Kinderarzt. Beide Mädchen wurden auf Corona getestet. Josi war negativ. Sie hatte einen Harnwegsinfekt, daher das Fieber. Isabelle war positiv, allerdings ohne Symptome. Für uns alle war Quarantäne bis zum 29.Dezember angesagt.

Natürlich hatten wir Sorge, dass Josefine sich mit dem Virus infizieren könnte. Ihre Atmung ist flach, eine Corona-Erkrankung wäre für sie gefährlich. Ich bin deshalb umso dankbarer, dass nichts passiert ist. Mit der Quarantäne haben wir sofort unseren Sportfrauen abgesagt, die sonst täglich die Motorik-Übungen der Doman-Delcato-Therapie mit Josefine durchführen.

Homeoffice, Homeschooling und die üblichen Übungen

Die Quarantänezeit fiel in die Weihnachtszeit. Klar, dass das Fest so ruhig war, wie noch nie. Zumindest was Vorbereitungen und Besuche anging. Tiefenentspannt waren die Feiertage und die drauffolgenden Wochen nicht unbedingt. Josefine wollte genauso beschäftigt werden, wie ihre Schwester Isabelle. Für die Erstklässlerin war dann auch bald Homeschooling angesagt.

Was da alles gelernt werden musste: Neue Buchstaben, Lesen, Plus- und Minusaufgaben, Sachkunde. Da brauchte unsere „Kleine“ meine Unterstützung. Ich bin froh, dass ich meine Arbeitszeit im Homeoffice etwas reduzieren konnte, damit ich Isabelle unterstützen konnte. Für Josefine gab es keine Aufgaben für zu Hause von der Schule. Aber wir hatten mit den diversen Übungen rund um Wahrnehmung, Motorik und Atmung im Rahmen der Doman-Delcato-Therapie auch so genug zu tun.

 

Endlich wieder Schule für Josefine

Am 10. März war es dann so weit, dass Josefines Förderschule nach langer Zeit wieder für den Präsenzunterricht öffnete. Das war vielleicht eine Umstellung! Wir hatten uns schon total daran gewöhnt, es morgens langsam angehen zu lassen. Jetzt war der Morgen wieder streng durchgetaktet, damit Josefine pünktlich zur Schule aufbrechen konnte.

Ich war gespannt, wie Josefine auf die Veränderung reagieren würde. Von ihrer Schulbegleiterin erfuhr ich nach dem ersten Tag, dass sie sehr gesprächig war, aber auch ganz schön geschimpft hat, weil ihr der „neue“ Tagesablauf nicht so gepasst hat. Klar, das war ja auch viel anstrengender als zu Hause zu sein. Als sie am Nachmittag wieder zurück war, hat sie erstmal eine Runde geschlafen. Danach sah die Welt schon gleich wieder anders aus. Ich bin froh, dass ein Schritt richtig „normaler Alltag“ gegangen werden konnte und hoffe sehr, dass es so weitergeht….

Allgemein / 28. Oktober 2020

Die „Josefine-Stuber-Steinschnecken-Bewegung“

Die „Josefine-Stuber-Steinschnecken-Bewegung“ – Wir gehen neue Wege um Unterstützer für die Doman-Therapie zu finden!

Von Janine Stuber

 

Eine Bekannte ist in ihrem Urlaub beim Spazierengehen immer wieder auf „Steinschnecken“ gestoßen. Das sind handbemalte Steine, die hintereinandergelegt worden waren. Aber auch einzelne bunte Steine waren an ihrem Urlaubsort an jeder Ecke zu finden. Da kam ihr der Gedanke, dass das eine tolle Möglichkeit wäre, um neue Unterstützer für die Doman-Therapie unserer Tochter Josefine zu finden.  

Zurück zu Hause kam sie zu uns und erzählte begeistert davon. Auf der einen Seiten des Steins sollte ein buntes Bild gemalt werden und auf der anderen Josefines Homepage stehen. Sie war davon überzeugt, dass das die Finder neugierig machen wird, sie auf die Seite gehen und dadurch mehr über Josefine und ihre Doman-Therapie erfahren werden und natürlich auch darüber, wie man ihr helfen kann.

 

Finder posten Steine und Fundort

Nicht nur unsere Tochter Isabelle fand diese Idee sofort super, denn sie malt sehr gerne! Unsere ganze Familie war Feuer und Flamme. Rund 50 Steine haben wir mittlerweile gestaltet. Jetzt fangen wir mit „auslegen“ an: Auf Wander- und Spazierwegen in unserer Gegend, aber auch direkt in der Stadt Döbeln.

Wir hoffen, dass viele Finder sich diese Homepage anschauen und hier einen Kommentar hinterlassen. Genial wäre es, wenn Fotos von den gefundenen Steine auf Josefines Facebook-Seite zusammen mit dem Fundort gepostet werden. Wer mag, kann den Stein auch wieder irgendwo auslegen, sodass der Kreis derer, die von Josefine gehört haben, immer größer wird!

Kreative Hilfe überall möglich

Vielleicht habt Ihr Spaß daran Josefine auch auf diese kreative Art zu unterstützen? Die langen Herbst- und Winternachmittage kommen. Ihr könntet dann mit Euren Kindern oder Enkeln Steine bemalen, www.josefine-stuber.de draufschreiben und sie dann in Eurer Stadt, Eurem Ort oder auf Wanderwegen in Eurer Gegend auslegen.

Aber vorher postet bitte ein Foto von Euren Kunstwerken auf Josefines Facebook Seite und wo Ihr sie auslegen werdet! Wir sind gespannt, wo überall demnächst „unsere“ Steine zu finden sind! Lasst uns zusammen eine „Josefine-Stuber-Steinschnecken-Bewegung“ in Gang  bringen, damit unsere Josi mit Hilfe der Doman-Therapie auch weiterhin immer mehr dazulernen kann und ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen kann!

Vielen Dank für Euren Einsatz!

Und viel Spaß beim Malen!

Allgemein / 18. Juni 2019

Traurig und ratlos

Traurig und ratlos: Keine Erfolgsmeldung von Josefine

Von Janine Stuber

Seit unserem letzten Blogbeitrag sind einige Wochen vergangen. Vielleicht habt ihr schon auf Neuigkeiten gewartet! Hier kommen sie. In den letzten Monaten haben wir viel über unseren Alltag und Josefines Fortschritte berichtet. Und viele von Euch freuen sich mit uns. Aber wie werden die Reaktionen sein, wenn wir von Stagnation oder Rückschritt berichten müssen? Denn genau das ist unsere derzeitige Situation.
Wir haben lange mit uns gerungen, ob wir darüber schreiben sollen und können. Schließlich ist uns klar geworden, dass alle, die uns unterstützen, ein Recht darauf haben auch davon zu erfahren.

Plötzlich wieder mehr Krampfanfälle

Mitte April hatten wir mit großer Freude über den Erfolg berichtet, den die konsequente Umstellung auf ketogene Ernährung gebracht hatte. Josefine krampfte viel weniger als zuvor. Wir zählten im Januar nur noch 38 epileptische Anfälle.
Diese gute Phase hielt bis Ende April. Dann wurden es zusehends mehr. Im Mai waren es sogar 77 Krampfanfälle. Wir standen vor einem Rätsel! Woher kam das auf einmal? An der Ernährung hatten wir doch nichts verändert.

Ursache gefunden

Wir kontrollierten die Anfallsprotokolle, die wir führen müssen. Dabei fiel auf, dass die Anfälle mehr wurden, als wir die Gabe der Epilepsie-Medikamente verringert hatten. Ganz nach der Anordnung des Arztes.
Also erhöhten wir die Dosis wie vor der Reduzierung. Nach ein paar Tagen ging es Josefine wesentlich besser. Wir waren happy: Wir hatten die Ursache gefunden. Sie war wieder aufmerksamer und konnte ihre Doman-Übungen  besser durchführen, die sie vorher vor lauter Müdigkeit und Schlappheit fast verweigert hatte.

Zu früh gefreut

Die Freude währte nur kurz. Die Anzahl der Krampfanfälle stieg wieder an. Wir sind heute wieder da, wo wir Ende Mai standen. Sie krampft mehrmals täglich. Die Ärzte vor Ort können uns leider nicht sagen, woher die erneute Verschlechterung kommen könnte.

Weitere Untersuchungen stehen an

Wir sind traurig und ratlos. Dazu kommt, dass Josefine fast jede Nacht laut aufschreit und dann krampft. Wir können nichts anderes für sie tun als bei ihr zu sein. Die Situation zerrt an unseren Nerven und kostet uns viel Kraft. Josefine steckt das alles natürlich auch nicht einfach so weg. Sie ist müde, schlapp und nicht belastbar.

Aushalten und hoffen

Große Hoffnungen setzen wir auf unseren turnusgemäßen Kontrolltermin zur Doman-Therapie in Dänemark. Anfang August wird Josefine wieder von dem Ärzte-und Therapeuten-Team untersucht und der Verlauf der letzten Monate besprochen. Das Team hat viel Erfahrung und so gehen wir davon aus, dass es dort eine Erklärung – und noch wichtiger – Hilfe gibt, dass die Anfälle wieder weniger werden und unsere Josefine wieder die Alte wird.

Eine Erfolgsgeschichte konnten wir heute also nicht bieten. Aber auch das Durchhängen und die Ratlosigkeit gehören zu unserem Leben mit Josefine dazu. Das müssen wir jetzt erstmal Aushalten. Danke für alles Mittragen! Wir hoffen und wünschen uns von Herzen, dass wir im nächsten Blog wieder gute Nachrichten weitergeben können!

Allgemein / 31. Januar 2019

Gute Nachricht: Doman-Therapie fördert Josefines Entwicklung

Gute Nachricht: Doman-Therapie fördert Josefines Entwicklung

Von Janine Stuber

„Was werden die Ärzte feststellen? Sind Veränderungen erkennbar? Greift die Doman-Therapie?“ Mit Spannung und mit einem Gefühl, als ob wir eine Prüfung vor uns haben, fuhren wir Mitte Januar nach Dänemark. Hier begutachteten die Therapeuten und Doktoren vom Family  Hope Center erneut unsere Josefine.

Nicht nur für uns Eltern waren die Fahrt und der Aufenthalt sehr anstrengend, vor allem war Josefine sehr gefordert. Zwei Tage lang musste sie Untersuchungen und Übungen über sich ergehen lassen, damit das Fach-Team feststellen konnte, ob und was sich im Laufe des letzten halben Jahres verändert hat, seit wir mit der Therapie begonnen haben.

Josefine überrascht uns

Bei einem Test hat Josefine uns alle positiv überrascht. Es ging um Wahrnehmung, Lernen und Sehen. Die Therapeutin Carol zeigte unserer Tochter zunächst zwei Bilder, die sie schon von unseren Übungen zu Hause kannte. Dann hielt sie die beiden Bilder nebeneinander und fragte nach einem der beiden abgebildeten Gegenstände. Fünf Mal hintereinander musste sie entscheiden, welches die gefragte Abbildung war. Viermal nahm sie das richtige Bild.

Für uns war das eine große Freude, denn zu Hause hatten wir ihr nur die einzelnen Bilder gezeigt und sie benannt, haben sie aber nie auswählen lassen, welcher Begriff zu welcher Abbildung gehört. Wir werden deshalb diese Übung ausbauen und sobald Josefine einen Gegenstand kennt, einen weiteren dazu nehmen, so wird unter anderem ihr Wortschatz erweitert. Das war der erste Fortschritt, der sichtbar wurde.

Wirbelsäule verkrümmt – was tun?

Was uns schon seit längerem Sorge bereitet hat, war die zunehmende Verkrümmung von Josefines Wirbelsäule. Unsere Ärzte in Deutschland wollten diese „Skoliose“ mit einem Korsett richten, wobei dadurch die ohnehin schon schwache Rückenmuskulatur noch schwächer werden würde.

Als andere Möglichkeit bot man uns eine Operation an. Andere Therapien würden nicht von der Krankenkasse unterstützt, hörten wir immer wieder. Für uns kam weder das eine noch das andere in Frage. Matthew, der Physio-Therapeut vom Doman-Experten-Team, hatte einen anderen Behandlungsansatz, ohne Korsett und OP, zu dem wir sofort ein Ja fanden.

Effektive Hilfe durch besondere manuelle Therapie

Mit der Kraniosacraletherapie, einer alternativmedizinischen Behandlungsform, die sich aus der Osteopathie entwickelt hat und mit gezielten Handgriff- und Mobilisationstechniken durchgeführt wird, richtete er ihre Wirbelsäule vollständig. Ich habe vor Freude geweint, als Josi endlich wieder geraden Rücken hatte!

Damit das auch so bleibt, muss ihre Muskulatur gestärkt werden. Das geht mit Hilfe einer Strom-Therapie, die wir zu Hause machen können.  Außerdem müssen wir darauf achten, dass sie nicht so viel sitzt und möglichst nicht auf der Seite liegt. Das wird das Schwierigste, denn sie schläft am liebsten auf der Seite.

Kleine Fortschritte – aber noch nicht genug

Die täglichen Übungen mit unseren Helferinnen, die den Reflex zum Abschieben fördern sollen als Anbahnung zum Krabbeln, haben leider noch nicht ganz den gewünschten Erfolg gebracht. Das bedeutet, dass Josefine ab und zu schon den Reflex zeigt, aber nicht regelmäßig, daher werden wir weiterhin jeden Tag um 16 Uhr „turnen“. Wenn wir merken, dass dieser Reflex regelmäßiger kommt, muss mein Mann eine sogenannte Schräge ebene bauen, dann wird hier ein Teil unseres turnen erfolgen. Auch die anderen Trainingseinheiten rund um das Sehen, Riechen, Hören, Fühlen werden wir beibehalten. Es bleibt also viel zu tun für Josefine und für uns.

Die Untersuchungen in Dänemark ergaben, dass Josefines neurologischer Entwicklungsstand jetzt bei 6.69 Monaten liegt. Das ist ein Monat mehr als bei unserem ersten Aufenthalt dort. Das klingt vielleicht nicht viel. Aber für uns ist es ein Zeichen, dass es langsam voran geht. Deshalb sind wir gespannt, zu welchen Ergebnissen das Doman-Therapeuten und Ärzte-Team  bei unserem nächsten „Prüfungstermin“ im August 2019 kommen wird! Wir sind zuversichtlich, dass auch dann wieder Fortschritte zu sehen sein werden!

Allgemein / 21. Dezember 2018

Wer bittet schon gerne um Hilfe?

Wer bittet schon gerne um Hilfe?

Von Janine Stuber

„Dankbarkeit ist das Eingeständnis unserer Abhängigkeit von anderen.“, der Heilpraktiker, Schriftsteller und Maler Erhard Blanck bringt auf den Punkt, was mein Mann Ingolf und ich seit einiger Zeit erleben.

Wir sind dankbar für alle finanzielle und anderweitige Unterstützung, die wir bekommen, damit unsere schwerstmehrfachbehinderte Tochter Josefine langfristig die Doman-Therapie bekommen kann, um ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen zu können.

Die Last auf andere angewiesen zu sein

Der Schritt in die Öffentlichkeit fiel uns extrem schwer. Wir sind einfach nicht die Typen, die sich auf den Marktplatz stellen und sagen „Ich will jetzt Unterstützung!“ und dann ganz selbstverständlich erwarten, dass andere Leute helfen. Aber für Josefine mussten über unseren Schatten springen.

Denn ohne die Hilfe von unserer Familie, Freunden, Nachbarn, Bekannten und Unbekannten könnten wir die Doman-Therapie für unsere Josefine nicht finanzieren. Das heißt aber auch, dass wir abhängig sind von anderen. Wir müssen immer wieder lernen, dass wir diese Unterstützung brauchen und annehmen müssen.

Spenden-Aktionen mit uns absprechen

Wir sind zutiefst dankbar für alle, die uns in den vergangenen Monaten auf ganz unterschiedliche Art und Weise unterstützt haben. Teilweise wussten wir im Vorfeld gar nicht, dass sich Menschen für Josefine engagieren und waren dann doppelt beglückt.

Die Erfahrung zeigt aber, dass es hilfreich ist öffentliche Spenden-Aktionen, sei es bei Veranstaltungen, Märkten oder Aktionen im Einzelhandel, vorher mit uns abzusprechen. Wir möchten vermeiden, dass Einzelne mehrfach angesprochen werden und/oder sich irgendwann genötigt fühlen, zu spenden. Das ist nicht in unserem Sinne. Das ändert nichts daran, dass wir unendlich dankbar sind für alle Hilfe. An das Gefühl der Abhängigkeit werden wir uns sicher je länger je mehr gewöhnen. Die herzliche Anteilnahme, die wir erleben, macht es uns mit jedem Tag leichter!

Ein schönes, friedvolles Weihnachtsfest wünscht allen

Janine Stuber

mit Ingolf, Josefine und Isabelle

Allgemein / 12. Oktober 2018

Kleine Erfolgsgeschichte

Kleine Erfolgsgeschichte

Beitrag von Janine Stuber

Vorgestern Abend traute ich kaum meinen Augen

Vorgestern Abend traute ich kaum meinen Augen, als ich zufällig dies im Babyphone sah. Josefine hat sich selbständig hingesetzt!!!!  Seht es selbst auf YouTube.

Ein Augenblick auf den wir so lange gewartet haben,  ist zufällig eingetreten. Sie setzt sich selbst hin!

Wir sind so stolz auf diese Fortschritte. Und bedanken uns für die vielen Unterstützer die uns diese Fortschritte ermöglichen.