Zahnkontrolle als Herausforderung für Josefine und Ärztin – Wenn „Mach mal ‚Ah‘!“ nicht funktioniert
Von Janine Stuber
Arztbesuche sind für unsere Josefine und für mich schon Routine. Unzählige Male sind wir seit ihrer Geburt bei den unterschiedlichsten Doktoren vorstellig geworden. So schnell kann mich nichts aus der Ruhe bringen. Außer der Gang zur Zahnärztin. Da weiß ich schon im Vorfeld, dass es nicht einfach werden wird.
Durch Josefines Behinderung ist das längere Mundaufhalten fast unmöglich. Das bedeutet, dass weder genau geschaut werden kann, ob alle Zähne in Ordnung sind, noch können die Zahnoberflächen versiegelt werden, wie es dringend notwendig wäre.
Zahnuntersuchung in Narkose
Unsere Zahnärztin hat alles probiert um Josefine zu animieren den Mund offen zu halten. Mehrere Male. Nichts hat funktioniert. Deshalb riet sie uns zu einer Zahnsanierung, Reinigung und Versiegelung in Narkose. Klar, dass wir davon nicht begeistert waren. Denn jede Narkose birgt Gefahren, vor allem wenn man, wie unsere Tochter, unter Epilepsie leidet.
Auf der anderen Seite ist es extrem wichtig, dass ihre Zähne in Ordnung sind. Also stimmten wir zu. Für Mittwoch, den 9.Oktober 2019 bekamen wir einen Termin in einer Praxis in Leipzig. Am Montag vorher hat der Kinderarzt die notwendige Bescheinigung ausgestellt, dass Josefine gesund und narkosefähig ist.
Plötzlich Fieber
Am Mittwoch sollten wir schon um 8 Uhr in der Zahnarztpraxis sein. Deshalb musste ich Josi schon früh wecken. Dabei fiel mir sofort fiel auf, dass sie sehr warm war. Ich kontrollierte ihre Temperatur: 38,9° C! Fieber! Ansonsten hatte sie keine weiteren Symptome. Wir entschlossen trotzdem zu fahren. Als wir in der Praxis ankamen, wurde nur noch 37,9° C gemessen. Trotzdem war das den Ärzten zu riskant. Wir wurden wieder nach Hause geschickt.
Der Kinderarzt stellte später fest, dass sie einen roten Rachen hatte und vermutete eine fiebrige Rachenentzündung. Der Streptokokken-Test bestätigte das und so bekam Josefine Antibiotika gegen die bakterielle Entzündung. Schnupfen und Husten stellten sich dann am Freitag und Samstag noch ein.
Erstaunliche Auswirkung
Gegen das Fieber gab ich ihr wie üblich Zäpfchen. Erstaunlicherweise wirkten die sich nicht nur positiv auf die Körpertemperatur aus, sondern auch auf die Häufigkeit der Krampfanfälle. Waren es vor dem Infekt drei bis vier pro Tag (eine große Verbesserung im Vergleich zum Sommer!), ging es mit der Verabreichung der Zäpfchen auf zwei bis drei zurück! Ob das mit einem der Wirkstoffe zusammenhängen könnte, werde ich unseren Kinderarzt beim nächsten Besuch fragen.
Josefine war durch die Erkrankung natürlich schlapp. Als sie Fieber hatte, haben wir mit den Gymnastikübungen pausiert und auch die Atemübungen konnten bei Husten und Schnupfen nicht so intensiv gemacht werden. Langsam geht es besser und wir fangen wieder mit allen Übungen an. Übrigens: Einen Ersatztermin für die ausgefallene Zahnkontrolle in Narkose haben wir auch: Am 22.Januar 2020….
…das Problem des Mund-offen-halten hatten wir erfolgreich so gelößt: wir haben einen „Hundespielknochen aus Silikon gekauft und zwischen die Zähne gesteckt…hat immer wieder gut geklappt…LG….